Die Schulreform im Herzogtum Nassau, die mit dem Schuledikt von 1817 die nassauische Simultanvolksschule schuf, fand in Mensfelden in der alten Kirchspielsschule einen guten Ansatzpunkt vor. Der Schullehrer Johann Conr. Hehner hatte 1789 bis 1792 das Schullehrerseminar in Idstein besucht. Er unterrichtete 1816 allein 180 Schüler, 89 Knaben und 91 Mädchen, und versah daneben noch den Organisten- und Glöcknerdienst. Mit einem Gehalt von 300 Gulden im Jahr war der Schuldienst allerdings nicht allzu gut ausgestattet. Dies war noch schlechter für die zweite Stelle, die wegen der hohen Schülerzahl 1820 als Lehrgehülfenstelle eingerichtet wurde. Da die Schule sehr schlecht mit Schulgut ausgestattet war, wechselten die Lehrer, zum Nachteil des Schulunterrichts, ungewöhnlich oft.
Das alte Schulgebäude neben der Kirche war 1825 baufällig geworden. Es wurde 1825 auf Abbruch für 251 Gulden versteigert. Nun wurde bis 1831 im alten Rathaus Schule gehalten. Das Rathaus war damals im 1. Stock des alten Backhauses, das in der Nähe der Kirche stand. Vergeblich versuchte man noch eine zweite Schulstube zu mieten, da der Raum im Rathaus nicht ausreichte. In einem Bericht vom 25.9.1826 heißt es: Sehr erwünscht wird die Ausführung des Schulhausbaues in Mensfelden, denn es ist ein dringendes Bedürfnis. Gegenwärtig 1826 besuchen 230 Kinder die Schule zu Mensfelden. 1819 waren es noch 206 Kinder. Die von 230 bis 240 anwachsende Kinderzahl erfordert drei Lehrer, so auch drei Lehrstuben, wo auf jeden Lehrer 82 - 84 Kinder gerechnet werden. Man hielt es nicht für möglich, einen dritten Lehrer zu besolden. Selbst für den zweiten Lehrer konnte die Gemeinde, wenn der Bau der neuen Schule sie nicht allzu sehr belasten würde, nur 200 Gulden jährlich aufbringen. So baute man 1827 - 1831 die neue Schule mit zwei großen Lehrsälen, einer Lehrerwohnung und einer Stube für den Lehrgehülfen. Die neue Schule entstand in der Neustraße an der Ecke zur Unterstraße, wo sich bis zum Großbrand 1801 das alte Pfarrhaus mit seinen Nebengebäuden befand. Sie wurde von dem Maurermeister Adam Urban aus Limburg und dem Zimmermeister Scheid aus Ohren erbaut. Nach einigen Jahren sah man ein, dass zwei Schulsäle nicht ausreichten, so richtete man bis 1865 zwei weitere Lehrsäle ein. Nach einem Bericht vom 27.11.1865 hatte die neue Schule 1462 Taler und 14 Dukaten gekostet.
Bei mehr als 200 Schülern hielt man 1867 eine dritte Lehrerstelle für nötig, die I870 eingerichtet wurde. Sie war jedoch häufig nicht besetzt. So unterrichteten 1908/09 zwei Lehrer die etwa 150 Kinder in drei Klassen. Bei Kriegsende 1918 war Lehrer Freyeisen gar allein mit 183 Schülern. Aus Ersparnisgründen wurde 1926 die dritte Stelle wieder aufgehoben. Im Jahr 1934 wurde der Schulgarten in einen größeren Schulhof umgewandelt.
Seit 1971 besuchen auch die Kinder von Mensfelden die neue Grund- und Hauptschule der Gemeinde Hünfelden, die Frh. vom Stein-Schule in Hünfelden-Dauborn.