Ungefähr 6 km von den Lahnstädten Limburg und Diez entfernt, zwischen Aar und Ems, erhebt sich einer der letzten Ausläufer des Taunus nach Lahn hin. Der Mensfelder Kopf zu einer Höhe von 315 m. Er bietet dem Besucher, neben dem lieblichen Panorama des Limburger Beckens zu seinen Füßen, eine wunderbare Fernsicht, die sich bis zu den höchsten Gipfeln des Taunus und Westerwaldes erstreckt.
Am südöstlichen Fuße des Berges liegt das 1100 Einwohner zählende Dorf Mensfelden. Durch seinen Hausberg ist auch unser schönes Heimatdorf Mensfelden bekannt. Solange man unsere Geschichte verfolgen kann, schließt sie auch den Mensfelder Kopf mit ein. Er hat in allen Zeit viel Freud und Leid gesehen. Freude, wenn in der Johannisnacht das Sonnenwendfeuer in weiter Runde aufleuchtete und die Jugend bei frohen Reigen und Liedern im Feuerschein tanzte. Bis zum ersten Weltkrieg wurden auf ihm die Sedansfeiern abgehalten, und unter vaterländischen Reden und Liedern die deutsche Einheit gefeiert. Auch das große Kaisermanöver 1905, als Kaiser Wilhelm der II. zugegen war, ist als eine unvergessliche Erinnerung aufgezeichnet worden.
Heute, da man von den alten historischen Ereignissen nicht mehr viel wissen will, freuen sich noch Jung und Alt, wenn sie auf seinem Gipfel stehen und die Schönheit der Umgebung schauen dürfen.
Jedes Jahr, wenn das Bergfest Ende August auf seinem in der Nähe liegenden schönen Sportplatz stattfindet, reizt es die Besucher auch seinen Gipfel zu besuchen.
Viel Leid musste er auch schauen, wenn um ihn in den vergangenen Jahrhunderten die Kriege tobten und die Feuersbrünste lohten. Im dreißigjährigen Krieg hielten hier Freund und Feind Ausschau und planten ihre Angriffsziele. Im Jahre 1795, wie es in einem Bericht des Heimatblattes zu lesen ist, sammelten sich hier die Österreicher mit ihren Feldherren unter Erzherzog Karl zu dem gewaltigen Angriff auf die Lahnübergänge bei Limburg und Diez. Auch im zweiten Weltkrieg hatte hier die deutsche Wehrmacht eine Flugwache stationiert.
Heute tummeln sich täglich, insbesondere bei schönem Wetter, Touristen und die Spaziergänger der einheimischen Bevölkerung auf dem schönen Plateau. Bis vor dem zweiten Weltkrieg hatten die Segelflieger hier ihre Übungsstätte, heute kommen die sportbegeisterten Modellflieger und lassen ihre Modelle mit elektronischer Steuerung im Höhenwind kreisen.
Ein besonders idyllisches Bild bietet der Mensfelder Kopf in den Monaten August - September, wenn das Heidekraut blüht und mit seinem lilaroten Schimmer den Hang des Gipfels schmückt.
O, schönes Plätzchen Heimaterde,
Im Sommer, wenn die Heide blüht.
Wenn neben dir die stille Herde,
Grasend durch die Weiden zieht.
Dann tut der Wandrer gern verweilen,
Auf jenem schönen, stillen Ort.
Und niemand ziehts zum Weitereilen,
Von diesem schönen Gipfel fort.
Umringt von Wald und schönen Feldern,
Ragst du empor zu luftgen Höhn.
Du grüßt das weite Tal, die Wälder,
O, Mensfelder Kopf - wie bist du schön!