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von David Diefenbach

Der Bauernstand und seine Entwicklung

Die Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Nutzfläche wurde bis ins 19. Jh. in müheseliger Arbeitsweise betrieben. Die Zugtiere waren meistens Kühe und Ochsen, nur größere und besser gestellte Betriebe hatten damals ein Pferd. Die kleinen Parzellen, wie Krautäcker, wurden meistens mit der Hand gegraben. Einzelne, meist kleinere Äcker, welche der arbeitenden Bevölkerung gehörten, wurden durch Gegenleistung von den Bauern mitbewirtschaftet, d. h. jeder hatte seinen Ackermann. Dieses gegenseitige Helfen dauerte noch bis ins 20. Jh. bis die Zusammenlegung kam. Anfangs des 20. Jh. nahm die Pferdebespannung zu, so dass die hundert Bauernbetriebe unseres Dorfes je zur Hälfte Kuh- und Pferdebespannung hatten. Nach dem ersten Weltkrieg wechselten die Gespannverhältnisse 70 zu 30, d. h. 70 Pferde- und 30 Kuhgespanne. Die Betriebsgrößen verteilten sich damals von 3 - 15 ha. Doch bis zum zweiten Weltkrieg, als die Erbhöfe aufkamen, stiegen auch die Betriebsgrößen. Die nahmen immer mehr ab und gingen zum Teil in Nebenerwerbsbetriebe über. Nach dem zweiten Weltkrieg, als die Traktoren aufkamen, wuchsen die Betriebsgrößen immer mehr nach oben, von 8 - 20 ha. Die Pferde- und Kuhgespanne gingen von Jahr zu Jahr zurück, und die kleineren Betriebe lösten sich langsam auf.

Bis 1970 waren fast alle Pferde- und Kuhgespanne durch die Traktoren - bis auf ein Pferdegespann - verschwunden. Man zählte 1970 nur noch 52 Bauernbetriebe mit 52 Traktoren, 1972 waren es nur noch 45 Betriebe mit 52 Traktoren und zirka 22 Mähdreschern.

Die Traktoren eroberten das Feld. Ihre PS-Zahl nahm von Jahr zu Jahr zu. Es entwickelte sich ein vielseitiger Maschinenpark. Neuzeitliche Anbaumethoden, Saatgut und bessere Düngemittelversorgung brachten eine wesentliche Ertragssteigerung, wozu auch die neuzeitliche Unkraut- und Schädlingsbekämpfung wesentlich beitrug.

Die Haupteinnahmen kamen hauptsächlich aus dem Getreideanbau und aus Fleisch- und Milcherzeugung. Früher haben die Bauersleute die Milch der mit Zentrifuge und Butterfass selbst zu Butter verarbeitet. Seit über 40 Jahren übernimmt die Molkerei diese Verarbeitung.

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