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von David Diefenbach

Bevölkerung ab 1818

Bevölkerung Mensfelden von 1818 bis 1972

In Mensfelden zählte man 1818: 1027 Einwohner in 193 Familien, 1820: 1012 in 233 Familien. Mit 1001 Einwohnern war Mensfelden 1823 nach Limburg (2634 Einw.) im Amt Limburg und selbst im späteren Kreis Limburg nach Hadamar (1500 Einw.) und Camberg (1467 Einw.) der größte Ort. In der Einwohnerzahl übertraf es damals Niederbrechen (991), Dauborn und Eufingen (984), Elz (977), Kirberg (893) und Lindenholzhausen (964) und weit mehr noch alle anderen Orte.

Die Einwohnerzahlen, bei denen hier die Zahl der Familien oder Haushalte in Klammern mitgeteilt wird, lässt hier seitdem nur ein sehr geringes Wachstum erkennen.

970 (239)

1007 (258)

1130 (286)

1117 (273)

1157 (273)

1192 (285)

1085 (263)

1089 (284)

1132 (292)

1095 (267)

1095 (267)

1081 (209)

1108 (211)

1051 (210)

1044 (215)

1000 (212, 973 Evang., 5 Kath., 22 Juden)

1011 (209, 1030 Evang., 8 Kath., 29 Juden) [Note 1]

993 (252, 950 Evang., 13 Kath., 30 Juden)

904

1146

1033

981 [1]

Etwas deutlicher ergänzen andere Nachrichten diese Einwohnerzahlen.

1819: 233 Familien, 158 verheiratete Männer, 17 Witwer, 160 verheiratete Weiber, 40 Witwen, 9 ledige, auf eigenem Herd sitzen, 333 Kinder männlich, 271 Kinder weiblich, 3 Gesellen und Lehrlinge, 2 Knechte, 10 Mägde, Summa 1010 Einwohner einheimisch, davon 969 evangelisch, 1 Katholik, 40 Juden. Soldaten, Lehrjungen und Gesellen, die auswärts nicht einbegriffen.

1822: Ende Dezember: 243 Familien, 169 verheiratete Männer, 15 Witwer, 8 ledig sitzende, 169 verheiratete Frauen, 32 Witwen, 16 ledig sitzende, 327 Buben, 279 Mädchen, - Gesellen, 4 Knechte, 7 Mägde, 58 Pferde, 6 Füllen, 4 Faselochsen, 36 Zugochsen, 241 Stallkühe, 164 Rinder, 8 Widder, 49 Hammel, 626 Mutterschafe, 152 Lämmer, 96 Schweine, 33 Ziegen, 18 Bienenstöcke, Summa 1069 Einwohner, 1025 Christen, 1 Mann katholisch, 44 Juden in 9 Familien, 5 Männer, 5 Weiber, 1 ledig, 17 Burschen und 13 Mädchen.

1823: 241 Familien, 165 verheiratete Männer, 10 Witwer, 9 ledige Männer, 165 verheiratete Frauen, 36 Witwen, 6 ledige, auf eig. Herd stehen, 356 männl. Jugend, 294 weibl. Jugend, 3 Lehrlinge, 6 Knechte, 9 Mägde, 57 Pferde, 3 Fohlen, 2 Faselochsen, 13 Mastochsen, 29 Zugochsen, 33 Stiere, 24 Zugkühe, 217 Stallkühe, 97 Kalben, 4 Widder, 476 Mutterschafe, 66 Hammel, 162 Lämmer, 117 Schweine, 23 Ziegen, 26 Bienenstöcke, Summa 1065, davon 1019 Christen, 1 Katholik, 45 Juden, 171 Feuerstellen.

1828: : 3 Bäcker, 1 Branntweinbrenner, 1 Glaser, 3 Grobschmiede, 3 Küfer (Kiefer), 7 Krämer, 12 Leinweber, 1 Makler, 3 Maurer, 1 Metzger, 2 Sattler, 5 Schneider, 2 Schreiner, 8 Schuhmacher, 2 Strohdecker, 1 Wagner, 5 Wirte, 4 Zimmerleute.

Diese Angaben lassen bereits erkennen, dass die meisten Einwohner nur Kleinbauern waren, von denen einige nebenbei noch ein Handwerk betrieben. Viele fanden aber auch damit nicht ihr Auskommen, so dass mancher sein Glück in Amerika suchte. So werden als Auswanderer nach Nordamerika allein in den Jahren 1854 bis 1867 genannt: Christiane Deußer, Witwe, Johann Deußer, Karl Anton Frickhöfer, Johann Lieber, Katharina Völker, Witwe, Johann Philipp Wagner, Johann Zollmann (1854), Georg Philipp Schmidt (1855), Marie Elisabeth Eylers, Witwe (1859), Johann Karl Heimann (1866), Moses Heymann und Philipp Heinrich Winter (1867), die meist mit ihren Familien abzogen.[2]

Die Arbeiterfamilien verlegten sich meistens auf das Maurerhandwerk. Die Maurer zogen in den Sommermonaten ins Rheinland, da sie daheim nicht genug Arbeit fanden. In den Wintermonaten halfen sie den Bauern beim Dreschen. Viele konnten wegen Armut kein Handwerk erlernen. Sie verdingten sich schon nach der Schulentlassung als Knechte und Mägde. Nach dem Bau der Eisenbahn verließ mancher das verkehrsmäßig ungünstig gelegene Heimatdorf. Dies wiederholte sich, als durch Zuzug der Heimatvertriebenen und Evakuierten die Einwohnerzahl am Ende des 2. Weltkrieges vorübergehend beträchtlich angestiegen war, da Arbeitsplätze hier fehlten. Erst nach der Erschließung von Neubaugebieten ist die Einwohnerzahl in den letzten Jahren wieder etwas angewachsen.

Einwohnerzahlen von Mensfelden ab 1972

  • 1972 - 1100 Einwohner
  • 1982 - 1385 Einwohner
  • 1994 - 1363 Einwohner
  • 2000 - 1362 Einwohner
  • 2011 - 1302 Einwohner[3][4]
  • 2022 - 1277 Einwohner[5]

[6]

Fußnoten

  1. Hier stimmt die Summe nicht, wenn man von einer linearen Entwicklung ausgeht dürften es hier eher 974 Evang. Einwohner sein.

Quellenverzeichnis

  1. Staats- und Adreß-Handbuch des Herzogthums Nassau, 1818 f., später Staats- und Kommunal- Adreß- Handbuch, zuletzt Staats- und Kommunal-Handbuch und Reichs-Staats- und Kommunal-Handbuch für den Regierungsbezirk Wiesbaden, zuletzt bearb. von K. Leber, 1916 und 1927, Amtl. Verzeichnis der Gemeinden in Hessen, 1961.
  2. W. H. Struck, Die Auswanderung aus dem Herzogtum Nassau (1806-1866), 1966, S. 196
  3. Statistische Berichte - Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen - Ergebnisse des Zensus 2011 - Band 2 - Kennziffer: AO / VZ 2011 - 4 - November 2014
  4. Bürgerinformation Hünfelden Informationen rund um Ihre Gemeinde, 2012, S. 32
  5. Gemeinde Hünfelden, Stand 1.7.2022
  6. Heimatbuch Mensfelden, 1975 - 2000